Was passiert eigentlich, wenn Schüler:innen mal Lehrkräfte sein dürfen? Was haben Legosteine mit User Experience zu tun? Was sind die neuesten Ideen für die HPI Schul-Cloud? Und wer ist eigentlich Benjamin?

Benjamin ist 15, erstellt in seiner Freizeit gern Videos und macht viel Sport. Sprachenfächer fallen ihm sehr schwer. Für Klausuren lernt er oft erst kurz vorher. Seine Needs sind deshalb: Schnelle Erklärungen in Videotutorials oder Erklärung von Inhalten im Chat.

Benjamin gibt es gar nicht wirklich. Er vereint bestimmte Bedürfnisse in sich, die Entwickler:innen helfen, noch nutzerzentrierter zu denken. Benjamin wurde von Schüler:innen und Lehrkräften von MINT-EC-Schulen entworfen, die am 16. Dezember 2019 am Learning Experience Lab am Hasso-Plattner-Institut teilnahmen. Dabei drehte sich alles um die Weiterentwicklung der HPI Schul-Cloud.

Neben dem Slot, in dem Benjamin entstand, konnten die Teilnehmenden in vier weiteren Formaten kreative Ideen für die HPI Schul-Cloud einbringen, aus dem Schuleinsatz berichten und natürlich Einblicke in verschiedene Themenbereiche der Entwicklung bekommen.

Umgedrehter Klassenraum

Schüler:innen entwickeln in ihrem Alltag eigentlich keine Unterrichtseinheiten mit pädagogischen Methoden. Deshalb haben sie im Slot „Digitaler Unterricht“ gemeinsam die Perspektive gewechselt. In beeindruckend kurzer Zeit entstanden fertig konzipierte Unterrichtsphasen. Spannend war vor allem, dass der selbstgewählte Fokus auf gesellschaftswissenschaftlichen und sprachlichen Fächern lag. Diese sind in der Nutzung der HPI Schul-Cloud häufig nicht so stark vertreten. So lernten die Lehrkräfte und das HPI Schul-Cloud-Team einiges dazu!

Von der Legofigur zur Animation

Legosteine, Knete und Styroporschnipsel sind wahrscheinlich nicht die ersten Dinge, mit denen man Prototypen für die HPI Schul-Cloud entwickeln würde. Der Slot „Design Dash“ zeigte den Teilnehmenden das Gegenteil. In dieser stark komprimierten Form des Design Thinking kann der Kreativität freien Lauf gelassen werden. Im Slot entstand zum Beispiel die Idee zu Animationen, die den Lernfortschritt anzeigen sollen. Auf diese Weise wird die Benutzung der HPI Schul-Cloud spielerischer und damit zugänglicher für alle Nutzer:innen.

Ideen aus dem HPI auf dem Prüfstand

Natürlich kursieren im Entwickler:innen-Team am Hasso-Platter-Institut bereits die verschiedensten Ideen und laufend werden Prototypen für die HPI Schul-Cloud entwickelt. Wenn eine Idee in der Schule nicht praktisch ist, kommt sie nicht auf die Plattform. Deshalb nutzten die Entwickler:innen im Slot „Prototypen-Testing“ die Chance, sich direkt Feedback bei den Schüler:innen und Lehrkräften zu holen. In Interviews und Test-Szenarien haben sie viele, viele Eindrücke und Gedanken gesammelt.

Für die Entwickler:innen und Workshopleiter:innen geht es nun wieder zurück in die Büros und an die Auswertung der Ergebnisse. Die Teilnehmer:innen nehmen Bekanntschaften, Ideen und frische Motivation mit zurück an ihre Schulen.

Vielleicht sehen sie sich in ähnlicher Form schon im kommenden Frühjahr beim MINT-EC-Digitalforum 2020 wieder?

Hinweise der Redaktion

Bildnachweise: HPI/D. Lässig