„Digital nachhaltiger leben“. So lautete der Schwerpunkt des diesjährigen Digital-Gipfels der Bundesregierung am 30. November und 1. Dezember 2020. Auf dem Programm stand u. a. das Thema „digitale Bildung“ – und damit auch die HPI Schul-Cloud. Im Rahmen eines 30-minütigen Filmbeitrags mit dem Titel „So gelingt Schule digital. Gemeinsam. Sicher. Souverän“ diskutierten führende Bildungsexperten über digitalen Wandel im Bildungswesen und die Zukunft des digitalen Lernens. Außerdem gab es Einblicke in den Alltag des Marie-Curie-Gymnasiums in Dallgow-Döberitz, wo digitaler Unterricht mithilfe der HPI Schul-Cloud längst fester Bestandteil des Stundenplans ist.
„Man kann auch in einer Demokratie etwas schneller werden.“ Die Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung Dorothee Bär pochte auf mehr Tempo bei der digitalen Schulbildung und verwies auf die Wichtigkeit des Datenschutzes dabei. „Wir brauchen DSGVO-konforme Lösungen – die müssen jetzt schnell verfügbar sein“. Britta Ernst, Ministerin für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg, schilderte, wie sich die Schulen in Brandenburg beim digitalen Unterricht schlagen. Nach ihrem Fazit der vergangenen Monate befragt, zeigte sich die Ministerin positiv: „Wir haben einen Sprung nach vorn gemacht in der Nutzung digitaler Endgeräte und vor allem in der Nutzung der Schul-Cloud Brandenburg, für die wir sehr dankbar waren.“ Die Ministerin lobte zudem die gut funktionierende Zusammenarbeit zwischen den Bundesländern Niedersachsen, Brandenburg und Thüringen, die jeweils landesspezifische Lösungen der HPI Schul-Cloud nutzen. Britta Ernst: „Wir konnten bei der Schul-Cloud Brandenburg von anderen Bundesländern lernen. Ich finde es gut, wenn wir da bundeslandübergreifend zu einer Zusammenarbeit kommen.“
Dass eine einheitliche Infrastruktur weitaus sinnvoller sei als Einzellösungen der 16 Bundesländer und sich aus Kooperationen wichtige Synergien ergäben, betonte auch Professor Christoph Meinel, Direktor des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) und Leiter des HPI Schul-Cloud-Projekts. „Wir brauchen nicht unzählige Einzellösungen, sondern eine offene gemeinsame Lernplattform für Schulen, die die Bundesländer individuell ausgestalten, aber gemeinsam betreiben können.“
Ergänzt wurde die Expertenrunde durch einen Blick hinter die Kulissen des Marie-Curie-Gymnasiums in Dallgow-Döberitz. Die Schule ist Mitglied des Excellence-Schulnetzwerks MINT-EC und nutzt die HPI Schul-Cloud seit der ersten Pilotphase. Für den Digital-Gipfel gab die Schule einen Einblick in ihren Alltag und den Umgang mit der herausfordernden Situation seit Beginn der Corona-Pandemie. Die Schule investierte schon früh Zeit und Anstrengungen darin, mit der HPI Schul-Cloud Voraussetzungen für digitalen Unterricht zu schaffen und Unterrichtsstrukturen online abzubilden. Zu Beginn der Corona-Pandemie stand damit bereits eine digitale Infrastruktur zur Verfügung, die seitdem intensiv genutzt wird. Anhand von digital aufbereiteten Lehr- und Lernmaterialien, Videokonferenzen und kollaborativen Werkzeugen findet Unterricht jetzt gleichermaßen online und analog statt. Als Erfolgsfaktor erwies sich dabei die gute Zusammenarbeit im Kollegium und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen. Elke Mohr, Schulleiterin des Marie-Curie-Gymnasiums, blickt positiv auf die vergangenen Monate zurück: „Die Einstellung, mit Medien zu arbeiten, mit Medien umzugehen, sie als etwas Positives, Wichtiges, Sinnvolles zu sehen, darin haben wir sicherlich sehr viel Erfahrung gesammelt. Das ist etwas, was man durchaus als Sprungbrett bezeichnen kann.“
Fortbildung als Instrument nachhaltiger Schulentwicklung
Diskutiert wurde beim Digital-Gipfel auch das Thema Lehrkräfte-Fortbildung. Vorgestellt wurde die Online-Fortbildungsplattform Lernen.cloud des HPI, die Lehrer:innen mit kostenfreien praxisnahen Kursen die Möglichkeit bietet, sich dem eigenen Tempo und dem individuellen Bedarf entsprechend zu Themen des digitalen Unterrichts zu informieren. Susanne Grunwald, Lehrerin an einer Potsdamer Grundschule, sieht darin die Chance, auch kurzfristige Bedarfe zu bedienen. Schließlich gebe es Situationen, in denen schnelle Hilfe benötigt werde und man „nicht erst vier Wochen warten [kann], bis irgendein Kurs startet“. Auch Stefan Plaumann, Informatiklehrer am Marie-Curie-Gymnasium, nutzt Lernen.cloud regelmäßig: „Der große Vorteil von Online-Fortbildungen ist, dass ich sie in meinen Lebensalltag einbauen kann. Ich muss mich nicht nach irgendwelchen Zeiten richten, sondern ich bestimme die Zeit.“ Dienstreisen zu mehrtägigen Fortbildungen sind damit überflüssig – ganz im Sinne des „Nachhaltigkeits“-Mottos des Digital-Gipfels.
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Hier finden Sie den 30-minütigen
Filmbeitrag der HPI Schul-Cloud zum Digital-Gipfel 2020.
(Achtung: externer Link zu Vimeo.com)